Yoga mit Kindern? Das klappt!

Mutter macht Yoga mit Kind
Was ist wichtig, um mit Kindern Yoga zu machen? Geduld und eine gute Strategie. Foto: Pexels.com

Mit Yoga verbinden die meisten Ruhe und Gelassenheit, Achtsamkeit und Besinnung auf die eigene Atmung. Und das in Kombination mit aufgedrehten Kindern? Unmöglich. Oder vielleicht doch? Warum nicht eine Yoga-Routine mit den Kindern gemeinsam entwickeln? Hier sind ein paar Tipps, wie Yoga zuhause mit Kindern funktionieren kann.

Erst die Yoga-Theorie, dann die Praxis

Ist ein Kind nicht mit einem Yogalehrer im Haus großgeworden, wird es kaum wissen, was Yoga ist und aus welchen Gründen Erwachsene Yoga praktizieren. Eine kurze, kindgerechte Erklärung ist daher angebracht. Eltern können beispielsweise erklären, das Yoga bereits vor vielen tausend Jahren entwickelt wurde – genauer gesagt vor etwa 5.000 Jahren im heutigen Indien.

 

Die Yogis meditierten damals viele Stunden am Tag. Doch durch das stundenlange Stillsitzen mangelte es ihnen an Bewegung und sie fühlten sich nach der Meditation ganz steif. Eine Lösung musste her. Die Yogis begannen, die Tiere zu beobachten und deren Bewegungen nachzuahmen. Sie machten einen Buckel wie eine Katze, hoben den Po wie ein Hund und den Kopf wie eine Kobra. Diese Stelle der Erzählung bietet sich an, um schon mal die ersten Asanas einzubauen, damit das Ganze kein langweiliger Vortrag wird.

 

>> Die Bewegungen halfen den Yogis dabei, ihre Körper stark und gesund zu halten – und das bewirkt Yoga noch heute für uns. Denn meistens sitzen wir viel zu viel herum.

 

Natürlich gibt es zum Thema Yoga noch viel mehr zu sagen und einige Begriffe zu erklären. Doch das kann nach und nach kommen, wenn die Großen merken, dass die Kleinen sich wirklich für Yoga interessieren.

>> Die besten Yogamatten laut Stiftung Warentest

Raum schaffen für Eltern-Kind-Yoga

In einem nächsten Schritt sollte ein gemeinsamer Yoga-Platz eingerichtet werden. Entweder rollt ihr die Yogamatten direkt im Wohnzimmer aus oder in einem Gästezimmer, in dem ausreichend Platz ist. Im Idealfall ist der Untergrund unter der Matte hart und eher kein Teppichboden.

 

>> Wichtig ist, dass der Yoga-Platz immer derselbe sein wird und auch die Tageszeit bzw. der Wochentag für die Yoga-Session sollten immer gleich sein, damit sich eine echte Routine einstellen kann.

 

Dann werden noch die nötigen Hilfsmittel bereitgelegt: beispielsweise Yoga-Blöcke, Gurt und Decken für die Schlussentspannung. Yoga-Zubehör von Gorilla Sports oder anderen Online-Fitness-Shops lässt sich gut in die Routine mit einbinden (Yogamatten oder Yogakissen bieten sich an). Eine schöne Idee für den Einstieg ins gemeinsame Ritual: Die Yoga-Praxis mit dem Anzünden einer Kerze oder einer Duftlampe einleiten.

 

Tipp: Wer selbst noch in der Lernphase ist und noch nicht viele Yogaübungen auswendig drauf hat, findet im Internet viele gute Tutorials für Yoga für Erwachsene, aber auch für Yoga mit Kindern. Letztere sind gerade mit kleinen Kindern sehr gut geeignet. Ältere Kinder – ab etwa zehn Jahren – können auch schon anspruchsvollere Asanas und ineinander übergehende Übungen mitmachen.

Sinnvoll: Eine Yoga-Routine mit dem Kind entwickeln

Kinder beim Yoga
Zugegeben, Kindern fällt es nicht leicht, beim Yoga konzentriert zu bleiben. Aber: Übung macht den (kleinen) Meister. Foto: Pexels.com

Eine gute Tageszeit für die Yoga-Routine mit Kind ist der späte Nachmittag. Warum? Weil nach dem Kindergarten oder nach der Schule schon ausreichend Zeit vergangen ist, um ein bisschen runterzukommen und die Hausaufgaben zu erledigen. Geeignet sind aber auch die Vormittage am Wochenende.

 

Wichtig: Eltern sollten bedenken, dass Kinder nicht problemlos eine Stunde am Stück Yoga machen können oder wollen. Anfangs sind zehn Minuten Yoga absolut ausreichend, gerade mit kleinen Kindern. Diese sollten dann jedoch möglichst konsequent durchgezogen werden. Anschließend können die Großen noch alleine weitermachen.

 

>> Für die eigene Yogapraxis ist es wichtig, den Kindern Grenzen zu setzen. Eltern sollten den Kindern klar mitteilen, dass sie die Zeit, in der sie alleine Yoga machen, respektieren sollen. Sie dürfen noch mitmachen, aber nicht reden oder gar auf ihnen herumklettern (obwohl es natürlich absolut verführerisch ist, auf Papas Rücken zu steigen, wenn er sich gerade im Vierfüßlerstand befindet).

Coole Yoga-Übungen mit Kindern

Es gibt viele tolle Posen und Asanas, die Eltern zuhause mit ihren Kindern praktizieren können. Sehr viele Haltungen, die in einer ganz normalen Yogastunde für Erwachsene vorkommen, lassen sich auch mit Kindern umsetzen. Der Unterschied besteht vor allem darin, wie an die Pose herangegangen wird.

 

Mit Kindern geht man am besten sehr spielerisch vor. Zu den Haltungen kann beispielsweise eine kleine Geschichte erzählt werden: Die Katze ist sauer auf die Kuh und macht einen Buckel. Die Kobra kommt dazu und später mischt sich auch noch der Hund ein.

>> Manchmal ist es auch sinnvoll, sich für bestimmte Yogahaltungen eigene Namen auszudenken (oder die Kinder denken sich welche aus).

 

Diese Asanas sind besonders geeignet für Yoga mit Kindern:

  • Katze und Kuh
  • Herabschauender Hund
  • Frosch
  • Die Kriegerpositionen (Krieger 1 bis 3)
  • Der Baum
  • Die Kobra
  • Der Affe
  • Der Drache

Nehmt euch für die Yogastunde mit Kindern nicht zu viel vor. Lieber einige wenige Übungen zusammen absolvieren, die aber dafür gründlich. In jeder Yogastunde sollten auch nicht zu viele neue Übungen dazu kommen. Lieber die bekannten Übungen wiederholen, bis sie richtig gut klappen.

Partner-Yogastellungen mit Kindern

Partnerübungen machen vielen Kindern besonders viel Spaß. Außerdem sind sie eine tolle Möglichkeit, die Kinder in den ersten Yoga-Stunden zu motivieren und zu ermutigen.

 

Bei einem großen Teil der Asanas handelt es sich einfach um zwei Haltungen, die zusammengesetzt werden, um sich gegenseitig zu stützen. Eine schöne Partnerübung, die gemeinsam mit einem Kind durchgeführt werden kann, ist beispielsweise der Baum als Partnerübung. Diese Übung funktioniert auch gut trotz Größenunterschied.

 

>> Die Partner stellen sich einander zugewandt auf und halten die Hände in Schulterhöhe vor sich. Die Handflächen werden an die des Partners gedrückt. Dann stellt jeder einen Fuß an sein Bein – an Wade oder Oberschenkel – und balanciert mit der Unterstützung des Gegenübers.

 

Viel Spaß beim Ausprobieren!