Gute Fitnesshandschuhe finden: 3 Details sind wichtig

Fitnesshandschuhe fürs Training mit Hanteln
Gute Fitnesshandschuhe gesucht? Beim Kauf am besten auf bestimmte Merkmale achten. Foto: Pexels.com

Wer häufig mit Hanteln trainiert - ob im Gym oder zuhause - sollte seine Hände schützen, denn sonst drohen Blasen und Schwielen. Manche benutzen beim Workout einfach Schwammtücher aus dem Supermarkt, aber die ideale Lösung sind Fitnesshandschuhe. Die kosten zwar zwischen 15 und 40 Euro, halten jedoch deutlich länger und pushen durch ihr Design die Leistung um ein paar Prozentpunkte.  

Autor: Sebastian Priggemeier

Welche Vorteile Fitnesshandschuhe haben

Auch wenn der direkte Kontakt mit dem kalten Stahl der Hantel kerniger wirken mag - Fitnesshandschuhe haben definitiv Vorteile. Ein ziemlich einleuchtender, weil ekliger Grund: Auf Hantelgriffen sammeln sich Schweißreste, Hautschuppen und jede Menge Bakterien, wie Untersuchungen gezeigt haben. Ein Labor-Test mit Abstrichen von Sportgeräten aus US-Fitnessstudios ergab, dass auf Hanteln 362 mal mehr Bakterien leben als auf einer Klobrille. Aber es gibt aus meiner Sicht als Sportwissenschaftler noch andere Argumente für Fitnesshandschuhe:

  • Mehr Grip beim Training
    Mit schwitzigen Händen entgleitet die Hantel eher. Ein sicherer, rutschfester Griff ist eine Voraussetzung für Topleistungen, vor allem wenn hohe Gewichte bewegt werden oder Übungen wie Klimmzüge oder Rudern anstehen.
  • Weniger Hornhaut an den Händen
    Durch den hohen Druck auf die Haut und die Reibung der geriffelten Hantelgriffe bilden sich an der Handinnenseite schnell Schwielen. Hornhaut ist zwar ein natürlicher Griffverstärker, aber sie ist auch unangenehm hart, außerdem wirken schwielige Hände ungepflegt.
  • Schutz vor Verletzungen
    Schwielen können rissig werden, dadurch drohen Entzündungen und Schmerzen, die wiederum zu einer Zwangspause beim Training führen.

Die Investition in Fitnesshandschuhe lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht. Es gibt diverse Online-Shops und klassische Sportfachgeschäfte, die Trainingshandschuhe für Damen und Herren in verschiedenen Größen, Farben und Varianten anbieten. Beim Kauf solltet ihr auf drei wichtige Details achten.

Woran man gute Fitnesshandschuhe erkennt

Fitnesshandschuhe von Gorillasports in Rosa, Grün und Schwarz
Fitnesshandschuhe gibt es auch in Farben wie Rosa oder Khaki. Foto: Gorilla Sports

Die Auswahl an Handschuhen fürs Fitnesstraining ist groß. Hochwertige Trainingshandschuhe sind schon ab 15 bis 20 Euro zu haben, es gibt jedoch auch welche für 40 Euro und mehr. Unterm Strich handelt es sich trotzdem um eine überschaubare Investition, die sich durch mehr Sicherheit beim Training und bessere Hygiene auszahlt. Auf folgende Punkte solltet ihr beim Kauf achten, damit ihr lange Freude an den Handschuhen habt:

  1. Material-Mix aus Kunstfaser und Leder
    Fitnesshandschuhe sollten gleichzeitig robust, leicht und atmungsaktiv sein. Viele Hersteller haben diese Herausforderung durch die Kombination von Leder an der besonders belasteten Handinnenfläche und flexiblem Stoff am Handrücken gelöst (beispielsweise Elasthan). Schweiß wird nach außen geleitet und kann verdunsten, das Leder an der Handfläche bleibt rutschfest und gibt Stabilität. 
     
  2. Umfang von Hand und Handschuh
    In Shops werden die klassischen Größen S bis XL angeboten, für die ideale Passform sollte vor der Bestellung aber der Umfang der Hand gemessen werden - am besten am breitesten Punkt der Hand. So geht's: Ein Maßband um die Fingerknöchel legen, Zentimeter-Zahl notieren und mit den Angaben des Händlers abgleichen. In der Regel findet sich online eine Tabelle der Handschuh-Maße.
     
  3. Ist der Handschuh waschbar?
    Bei jeder Trainingseinheit nimmt der Handschuh neuen Schweiß auf, so atmungsaktiv das Material auch ist. Logisch, dass der Stoff irgendwann nicht mehr frühlingsfrisch riecht. Die Handschuhe sollten deshalb in der Waschmaschine zu reinigen sein (am besten in ein Wäschenetz packen und einen 30- oder 40-Grad-Waschgang wählen). Alternativ ist alle zwei bis drei Wochen eine Handwäsche im Waschbecken sinnvoll - etwas Seife oder Shampoo ins Wasser geben und jeden Handschuh durchwalken.

Einige Fitnesshandschuhe haben zusätzlich einen Handgelenkschutz. Der ist aus meiner Sicht aber verzichtbar, vor allem für Freizeitsportler. Ein Grund: Die Stützmuskulatur im Bereich des Handgelenks wird durch die Bandage künstlich entlastet, was dazu führt, dass sie nicht die gleiche Last bewältigen muss wie die restliche Muskulatur. Das führt auf Dauer zu einem muskulären Ungleichgewicht, wodurch das Verletzungsrisiko steigt. Es ist sinnvoller, das Handgelenk normal zu belasten - nur so spürt man, ob das Training zu hart ist.

 

Fitnesshandschuhe mit Gelenkschutz sind eher für Sportler sinnvoll, die bereits wissen, dass ihre Handgelenke und Sehnen schnell Probleme machen. In dem Fall ermöglicht die Stabilisierung am Handgelenk das Training, aber Achtung: Schmerzen sind ein Warnsignal, das nicht dauerhaft ignoriert werden sollte. Aus diesem Grund sollten Handschuhe mit Gelenkschutz auch nicht bei jedem Training getragen werden, sondern nur ab und zu - bei besonders harten Einheiten.

 

Mein Tipp: Fitnesshandschuhe ohne Gelenkschutz kaufen und zusätzlich sogenannte Wrist Wraps besorgen - das sind separate Handgelenkbandagen (Kostenpunkt: ca. 10 Euro), die sich gezielt anlegen lassen, wenn im Training die richtig schweren Sätze anstehen.

>> Punktuelle Unterstützung für Belastungsspitzen ist in Ordnung, aber niemand sollte sich ständig bandagieren, um über den persönlichen Schmerzpunkt hinweg zu trainieren. Sonst drohen Verletzungen und lange Pausen, die vermeidbar sind, indem man auf die Signale des Körpers achtet und die Belastung sehr langsam steigert, beispielsweise in 0,5-Kilogramm-Schritten. Manchmal ist das Gewicht eben einfach (noch) zu schwer, da hilft auch der stabilste Fitnesshandschuh nicht.

QUELLEN

t-online.de: "Das sind die ekligsten Stellen im Fitnessstudio"

fitforfun.de: "Sind Handschuhe beim Krafttraining sinnvoll?"

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