Spazierengehen: Die perfekte Eltern-Sportart

Spazierengehen ist die beste Sportart für Eltern
Einfach eine Runde Spazierengehen - das ist für mich Entspannung pur. Foto: Jordan McQueen/Unsplash

Läuft bei uns - 5 gute Gründe für eine Runde um den Block

Seit ich Papa bin, habe ich eine neue Leidenschaft: Spazierengehen. Ich bin schon immer ganz gerne von A nach B gelaufen, aber als Vater mache ich Meter ohne Ende - mit Kinderwagen oder ohne, mit Frau oder ohne, mit Kind an der Hand oder ohne. Ich liebe es. Echt. Und es gibt - aus meiner Sicht - mindestens 5 gute Gründe, noch schnell eine Runde um den Block zu drehen. Einer davon: Beim Gehen sind über 200 Muskeln aktiv. Und wenn ihr dabei lächelt, noch einige mehr.

Autor: Sebastian Priggemeier

Spazierengehen ist Meditation und Konditionstraining in einem

Einfach einen Fuß vor den anderen setzen, simpler geht's nicht. Schritt für Schritt vorankommen. Vielleicht mag ich das Spazierengehen gerade deshalb so. Eine teure Ausrüstung ist nicht nötig, frische Luft ist (meistens) inklusive und nicht nur die Beine sind in Bewegung, sondern oft auch die Gedanken. Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, die das Spazierengehen zur perfekten Eltern-Sportart machen.

 

Grund 1: Die Fettverbrennungsrate ist unschlagbar

Sportwissenschaftlern zufolge hat Spazierengehen im Vergleich zu anderen Ausdauersportarten die höchste Fettverbrennungsrate. Zugegeben, der Kalorienverbrauch ist mit knapp 300 Kalorien pro Stunde gering. Aber Fakt ist: Jeder Gang macht schlank (beziehungsweise: Kleinvieh macht auch Mist). Um mehr Kalorien zu verbrennen, einfach einen Schritt zulegen. Zum Abnehmen empfehlen Experten fünf flotte Spaziergänge pro Woche à 30 Minuten. 

 

Grund 2: Das Kind kann mitkommen

Quality-Time! Papa dreht eine Runde mit dem Baby - win-win-Situation für die ganze Familie, denn so kann auch Mama Zuhause mal abschalten. Mama kann aber auch mitkommen, ganz wie sie mag. Für das Kind ist so eine Ausfahrt im Buggy scheinbar Wellness, meine Tochter Lene schläft jedenfalls regelmäßig ein, wenn wir auf Tour sind (aber bloß den Schnuller nicht vergessen). Und ich kann in Ruhe ein Hörbuch genießen oder einfach durch den Wald schlendern und über komplizierte Dinge nachdenken. Das Kind ist schon groß genug, um selbst zu laufen? Super, dann kann es sich an der frischen Luft auspowern - Pfützen-Hopping ist bei uns ziemlich angesagt.

 

Grund 3: Gehen ist angewandte Achtsamkeit 

Ich bin ein großer Achtsamkeits-Fan. In mich hineinhorchen, einfach atmen und die Gedanken wie Wolken am Himmel beobachten - das tut mir gut. Aber mal ehrlich, wann haben Eltern Zuhause die Möglichkeit zu meditieren? Es ist doch einfach immer Remmidemmi in der Bude. Beim Spazierengehen (oder auf dem Weg zur Arbeit, den ich so oft wie möglich zu Fuß zurücklege), habe ich meine Ruhe. Laufen ist so einfach wie atmen und genauso meditativ. Ich setze einfach einen Fuß vor den anderen und komme voran. Das ist für mich Entspannung. Es gibt übrigens ein ganzes Buch zum Thema Geh-Meditation: 'Einfach gehen' von Thich Nhat Hanh.

 

Grund 4: Es gibt laufend neue Ecken zu entdecken

Muss ich für eine kleine Wandertour wirklich erstmal mit dem Auto zum nächstgelegenen Staatsforst fahren? Ich denke nicht. Mir reicht ganz oft mein Kölner Großstadt-Dschungel. Und damit bin ich offenbar nicht alleine. In den USA hat sich sogar aus der Idee sogar eine echte Stadtwanderungs-Sportart entwickelt: Urban Hiking. Ableger gibt es inzwischen auch in Deutschland. Kein Wunder eigentlich, denn es gibt wirklich an jeder Ecke neue Sachen zu entdecken. Hier ein neuer Buchladen, da ein cooler Bio-Händler oder ein kleines Café, das super für einen Sonntagsbrunch mit der Familie geeignet wäre. Echt inspirierend. 

 

Grund 5: Frische Luft und Sonnenlicht halten uns fit

Neulich habe ich etwas Interessantes gelesen: Forscher warnen davor, dass wir viel zu viel Zeit in geschlossenen Räumen verbringen. Dabei braucht unser Körper eine bestimmte Dosis Sonnenlicht, um fit zu bleiben. Zu wenig UV-Licht führt auf Dauer zu Vitamin-D-Mangel, der unser Immunsystem schwächt und uns anfälliger für Erkältungen und andere Krankheiten macht (es gibt offenbar auch einen Zusammenhang mit Depressionen). Die Sonne aktiviert unser vegetatives Nervensystem, Muntermacher-Hormone werden ausgeschüttet. Und die können wir Eltern doch gut gebrauchen, oder?

 

Also, ab an die frische Luft!